Der Stundenplan unserer Schule basiert auf kantonalen Vorgaben, die für alle Stufen und Lektionen gelten. Da wir altersdurchmischt arbeiten, ist der Stundenplan weitgehend einheitlich für alle. Bewusst verzichten wir auf 45-Minuten-Blöcke, da es neuropsychologisch sinnvoller ist, längere Lernphasen zu ermöglichen. Ein häufiges Unterbrechen von produktiven Lernprozessen ist ineffizient.
Der Tag beginnt mit einer individuellen Lernphase im Lernbüro, in der die Fächer Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen behandelt werden. Diese persönliche Lernzeit, begleitet von Lerncoaches, ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, den Lernstoff selbstständig zu vertiefen und dabei ihre Eigenverantwortung zu stärken. Mehrere Coaches stehen dabei für Fragen und individuelle Unterstützung zur Verfügung.
Nach der Pause folgt der Unterricht in Gruppen oder Klassen, wobei der Fokus auf den Naturwissenschaften liegt. Am Nachmittag steht praktisches, handlungsorientiertes Lernen im Mittelpunkt, wie Sport, Projekte und Atelierarbeit.
Der Tag endet mit der Reflexion des Lernalltags und der Vorbereitung auf den Heimweg.
Bei uns heißen die Pädagoginnen und Pädagogen Coaches. Sie agieren als Lernbegleiter und Aktivatoren, die den Unterricht so gestalten, dass er den Schülerinnen und Schülern dient und sie dazu einlädt, aktiv mitzuwirken. Dieses Mitspracherecht fördert die Eigenverantwortung und ermöglicht den Lernenden, ihren Lernprozess selbst mitzugestalten.
„Die Schüler/innen müssen im Unterricht möglichst oft und konsequent zum eigenständigen Denken und Konstruieren, Entdecken und Gestalten, Kommunizieren und Kooperieren, Planen und Entscheiden, Präsentieren und Reflektieren, Üben und Wiederholen des betreffenden Lernstoffs veranlasst werden. Das fördert den inhaltlichen Durchblick, induziert vernetztes Wissen, stärkt die fachliche Souveränität, steigert die längerfristigen Behaltenseffekte und trägt nicht zuletzt zur Mobilisierung der unterschiedlichen Schülerbegabungen bei.“ (Klippert, 2010, S. 60)
Die neuropsychologische Forschung unterstreicht die Bedeutung der Beziehung zwischen Coach und Lernenden für den Lernerfolg. Der Coach plant gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern die nächsten Lernschritte, unterstützt sie bei der Zielerreichung und pflegt den Kontakt zu den Eltern. In regelmäßigen Meetings werden der Lernfortschritt überprüft, Lernziele reflektiert und neue Vereinbarungen für die weitere Arbeit getroffen. So bleibt der Lernprozess individuell und flexibel.
Um die individuelle Planung und den Fortschritt jeder Schülerin und jedes Schülers im Blick zu behalten, haben wir ein eigenes Planungs- und Kontrollinstrument auf OneNote for Classroom entwickelt. Die Vorteile dieses digitalen Tools liegen in der ständigen Verfügbarkeit über verschiedene Geräte, was den Zugriff und die Aktualisierung der Informationen erleichtert.
Die Agenda dient nicht nur als persönliches Planungsinstrument, sondern auch als Reflexionshilfe. Während des Drop Off reflektieren die Schülerinnen und Schüler ihren Arbeitstag, was ihnen hilft, das Gelernte besser zu verarbeiten und zu verankern.
Klassische Hausaufgaben, die in der Forschung eine Effektstärke von d=0,29 (nach John Hattie) aufweisen, gibt es bei uns nicht mehr. Stattdessen nennen wir die zu erledigenden Arbeiten Pendenzen, die ebenso personalisiert sind wie der Unterricht selbst. So können die Schülerinnen und Schüler gezielt an ihrem Vorwissen anknüpfen und ihre Lernziele erreichen.
Jede Schülerin und jeder Schüler erlebt Erfolge auf ihrem Lernweg. Diese Erfolge sind entscheidend und motivierend, da sie positive Emotionen hervorrufen, die für einen nachhaltigen Lernprozess unerlässlich sind. Um das Bewusstsein für die eigenen Erfolge zu stärken, haben wir in der Wochenagenda einen speziellen Bereich dafür eingerichtet.